Antibiotika erfordern einen besonderen Umgang

Grundsätzlich kann jede Antibiotika-Einnahme dazu führen, dass Bakterien mutieren und gegen das jeweilig eingesetzte Antibiotikum resistent werden. In diesem Fall kann dieses Antibiotikum nicht mehr helfen, weil die Bakterien Eigenschaften entwickelt haben, die es ihnen ermöglicht, gegen die Wirkung des Antibiotikums unempfindlich zu sein. Da es eine Vielzahl von Erkrankungen gibt, bei denen Antibiotika eine lebensrettende Wirkung haben, ist es besonders wichtig, dass jeder seinen Beitrag dazu leistet, Resistenzen einzudämmen. Folgende 7 Punkte sollen Ihnen dabei helfen, ein Infektionsrisiko zu minimieren und verantwortungsvoll mit Antibiotika umzugehen:

1. Nicht auf Antibiotikum bestehen

Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos und auch sonst nicht immer nötig. Patienten sollten nicht auf die Verschreibung eines Antibiotikums bestehen. Hören Sie deshalb immer auf den ärztlichen Rat und nehmen Sie Antibiotika nur nach einer eingehenden Untersuchung und Verschreibung ein.

2. Vorgegebene Behandlungsdauer einhalten

Wenn Ihr Arzt Ihnen ein Antibiotikum verschreibt, sagt er Ihnen in der Regel auch, wie Sie das Antibiotikum einzunehmen haben. Halten Sie sich unbedingt an die ärztlichen Vorgaben, denn die Dauer der Antibiotika-Therapie unterscheidet sich je nach Infektion und Medikament. Nur wenn eine ausreichend hohe Konzentration des Arzneistoffs im Körper vorhanden ist, kann die Therapie zu Erfolg führen. Wird die notwendige Dosis oder Dauer der Einnahme unterschritten, können widerstandsfähige Bakterien überleben und gegen das Medikament unempfindlich werden.

3. Antibiotika nicht weitergeben

Geben Sie Antibiotika nicht an andere weiter. Antibiotika sind nicht gleich Antibiotika und wirken gegen unterschiedliche Bakterien.

4. Antibiotika richtig entsorgen

Sollten Sie übrig gebliebene Antibiotika besitzen, entsorgen Sie diese richtig. Die meisten Apotheken nehmen Restmedikamente zurück und entsorgen diese fachgerecht. In einigen Gemeinden gibt es auch Schadstoff-Sammelstellen. Auch über den Restmüll können Antibiotika entsorgt werden. Vorsicht! Spülen Sie Antibiotika auf keinen Fall im Waschbecken oder im WC hinunter. Dies schadet der Umwelt und fördert Resistenzen.

5. Regelmäßiges Händewaschen

Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig. Besonders wichtig ist das Händewaschen nach dem Toilettengang, da hier viele krank machende Bakterien lauern können.

6. Impfintervalle einhalten

Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden, damit sie ihren Schutz behalten. Wann eine Auffrischung notwendig ist, hängt vom Impfstoff ab. Ein Blick in Ihren Impfpass gibt Aufschluss, wann die nächste Impfung fällig ist oder sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.

7. Sich an ärztliche Anweisungen halten

Haben Sie noch Fragen oder sind Sie unsicher, kontaktieren Sie unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker und folgen Sie seinem Rat im Falle einer Antibiotika-Einnahme. Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Arzt, falls Sie bereits andere Medikamente einnehmen. Zum Teil können Antibiotika schwere Wechselwirkungen mit anderen Arzneien eingehen, was Nebenwirkungen verstärken oder die Wirkung der Arzneien beeinträchtigen kann.